Hydroponik: Geschichte, Gegenwart und Zukunft

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Geschichte der Hydroponik

Die heutige moderne und effizienten Hydroponik blickt auf eine lange Tradition und Geschichte zurück. Taktgeber der Entwicklung waren wissenschaftliche und technologische Errungenschaften.
Erste Funde hydroponischer Systeme reichen bis in die Antike zurück. Heutzutage ermöglicht die Hydroponik leichtes und ertragreiches Indoor-Gardening bzw. Vertikal Farming.

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Geschichte der Hydroponik

Die ersten Funde hydroponischer Pflanzenzucht reichen bis 600 v. Chr. zurück. Den Überlieferungen nach bildeten die berühmten Hängenden Gärten von Babylon das erste ähnliche Hydroponik-System. Weitere vergleichbare Praktiken sind die schwimmenden Gärten in China. Diese sind 1275 von Marco Polo entdeckt worden.

Geschichte der Hydroponik

Jahrhunderte danach kam es zu neuen pflanzenphysiologischen Erkenntnissen. John Woodward prägte die Entwicklung maßgeblich, indem er 1699 herausfand, dass Pflanzen mithilfe von Wasser Nährstoffe aus dem Boden lösen. Auf dieser Grundlage gelang Julius Sachs und Wilhelm Knop 1860 die Erfindung des ersten wasserlöslichen Düngers – ein Meilenstein in der pflanzenbiologischen Laborforschung.

Dr. Gericke zeigte 1940 in seinem Werk „The Complete Guide to Soilless Gardening“1Gericke, W. F. (1940). The complete guide to Soilless gardening. American Midland Naturalist, 24(3), 766. wie die bis dato nur im Labor angewandten hydroponischen Techniken, auch für die kommerzielle Agrarwirtschaft umsetzbar sind. Seitdem hat die Entwicklung durch die Erfindung neuer hydroponischer Systeme und Materialien weiter an Fahrt aufgenommen.  Für den Durchbruch der kommerziellen und privaten Hydroponik sind primär technische Erfindungen bei der Energieeffizienz verantwortlich, die den Anbau erst rentabel machen.

Gegenwart und Zukunft der Hydroponik

Heutzutage hilft die Hydroponik bei der Verwaltung von Produktionssystemen für die effiziente Nutzung natürlicher Ressourcen und bei der Bekämpfung von Mangelernährung. Eine entscheidende Rolle nimmt dabei die kommerzielle Hydroponik ein.

Derzeit wird der globale hydroponische Markt auf 4,69 Milliarden US-Dollar geschätzt. Bis 2028 soll der Markt auf 6,86 Milliarden US-Dollar ansteigen. Die jährliche Wachstumsrate beträgt dabei 7,8 %. Nordamerika ist der größte Markt. Der Markt in Asien-Pazifik Markt wächst hingegen am schnellsten.2Mordor Intelligence (2018): Hydroponics Market –Segmented by Type, Crop Type, and Geography – Growth. Trends and Forecasts.

Die derzeit größte Hydroponik-Farm Europas steht in Dronten, den Niederlanden. In Kooperation mit der Forschungseinrichtung GrowWise von Phillips hat die StaayFood Group 2017 die Vertical-Farm mit einer Anbaufläche von 3000 m² fertiggestellt.3Vanessa Bates Ramirez (2017): A Behind the Scenes Look at Europe’s HugeNew Vertical Farm.

vertikale Landwirtschaft, vertical Farming

Die größte hydroponische Farm der Welt, mit einer Größe von ca. 6500 m², wird derzeit von AeroFarms in Newark USA betrieben. Die jährliche Ernte beträgt bis zu 900 Tonnen.4Aero Farms (2018): Our Farms. Bis Ende 2019 soll in Dubai eine doppelt so große Farm errichtet werden.5Tom Page (2018) World’s largest vertical farm to feed Middle East’s high-fliers. Setzt sich der derzeitige Wachstumstrend der Hydroponik-Industrie weiter fort, wird die kommerzielle Hydroponik in der Zukunft eine tragende Rolle in Nahrungsmittelproduktion einnehmen.

Literaturverzeichnis

2 Kommentare zu „Hydroponik: Geschichte, Gegenwart und Zukunft“

  1. Hallo Lasse,
    ich beschäftige mich gerade neu mit Hydroponik und habe hier bei Dir eine sehr informative Seite gefunden. Vielen Dank dafür! Ich frage mich allerdings, wie es um die Nährstoffdichte in den Pflanzen steht. Die Pflanzen im konventionellen Anbau, die mit Kunstdünger gedüngt werden, haben ja wesentlich weniger Vitamine und Mineralstoffe als sie sie z.B. noch vor 100 Jahren hatten. Hast Du Informationen dazu, wie das bei Pflanzen aussieht, die in Hydroponik gezogen werden? Bisher habe ich dazu nichts finden können.
    Vielen Dank schon mal für Deine Antwort.
    Petra

    Antworten
    • Liebe Petra,
      pauschal wäre ich vorsichtig mit Aussagen über Nährstoffgehalte in Pflanzen, ohne die Art der Düngung zu kennen. Dünge ich z. B. ausschließlich mit Ammonium-N sinkt in der Pflanze der Vitamin-C-Gehalt, jedoch steigt der Aminosäure-Gehalt.
      Da Pflanzen ihre Nährstoffe ausschließlich in anorganischer Form aufnehmen, können mit einer Düngung, die auf den Aufbau von Sekundärmetaboliten ausgerichtet ist, Höchstgehalte an Vitamin C und essenziellen Aminosäuren erzielt werden.
      Dies funktioniert besonders gut in der Hydroponik, da die Verfügbarkeit der Nährstoffe bodenunabhängig ist.
      Viele Grüße
      Lasse

      Antworten

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